Sarlann Interessengruppen

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In diesem Artikel werden die einflussreichsten und wichtigsten Interessengruppen der Sarlann-Welt beschrieben. Der Hauptartikel ist hier zu finden.


Das Manifestierte Nichts

Als im vierten Jahrhundert nach der Gründung Selgalants mächtige Frauen und Männer in dunkler Kleidung und Masken in Erscheinung traten, veränderten sich die Grenzmarken grundlegend. Keiner weiß, wo diese Menschen herkamen, doch bevor sie die Kontrolle in den Städten übernahmen, hatten sie bereits einige Stämme der Kroxe unter ihrer Herrschaft und auch einige Rahjinn- Clans infiltriert. In den Stadtmenschen fanden sie gefügige Untertanen, die sie nutzen konnten, um den Einfluss der Tibbohs zu schmälern. Außerdem waren diese Leute, die sich die 'Anbeter des Manifestierten Nichts' nannten, nicht nur große Krieger, sondern auch perfekte Assassinen und Magier. Viele besaßen Artefakte und konnten wirkungsvoll damit umgehen. Sie waren jedoch so klug, den Wüstenhandel nicht zu beschränken, solange sie nicht davon ausgeschlossen waren und Steuern eintreiben konnten. Steuern zahlen hieß auch: Menschenopfer darbringen. So sahen diejenigen, welche die 'Nichtser' anfangs unterstützt hatten, einer Schreckensherrschaft entstehen. Rituelle Hinrichtungen waren an der Tagesordnung. Sie dienten nur dem einen Zweck: Die Manifestation des Nichts vorzubereiten. Dies würde die Grundfesten der Grenzmarken zerstören, zugleich aber unendliche Macht für die Hohepriester des Nichts bedeuten. Dabei waren sie nicht einmal Missionare - es ging ihnen lediglich darum, dass alle ihren Befehlen gehorchten. Die Priester bildeten einen engen Kreis von Vertrauten, der in sieben Orden organisiert war, und dessen Zentrum sich in einer geheime Stadt in der Wüste befand.

Der bevorstehende Untergang der Welt im Nichts raubte den Einwohnern der Grenzmarken die letzte Hoffnung auf ein friedliches Miteinander. Spätestens jetzt wurde der Hass zum bis heute dominanten Lebensgefühl. Schon immer seit der Verwüstung der Grenzmarken durch die Sarlann litt man unter einer feindlichen Umwelt, was die verschiedenen Völker jedoch nicht daran hinderte, sich das Leben zusätzlich schwer zu machen. In der sich verstärkenden Endzeitstimmung kooperierte man nur noch, wenn man dadurch bessere Geschäfte als die Konkurrenten abschließen konnte, um die persönliche Macht zu erweitern oder weil man dazu gezwungen wurde. Schwache oder Naive wurden hereingelegt und ausgenutzt. Idealisten, die ein besseres Leben predigten, war ein kurzes Leben beschieden. So nahm der Anteil derer, welche die Manifestation des Nichts und damit ein Ende des Leids herbeisehnten immer weiter zu. Im Sommer des Jahres 546 zog sich dann über Selgalant ein gewaltiger Wirbelwind zusammen. Sternenkundige hielten nach dem 'Dunklen Mond' Ausschau. Die meisten 'Nichtser' zogen sich in die Wüste zurück, um letzte Vorbereitungen zu treffen, angeblich für ein gewaltiges Ritual mit Hunderten von Menschenopfern. Doch was dann passierte, weiß nur L’Hok. Ein gewaltiges Erdbeben erschütterte den Kontinent und die Wolken über Selgalant verstreuten sich wieder. Als der Großteil der Anbeter des Manifestierten Nichts nicht in die Städte zurückkehrte, begann man langsam zu ahnen, dass ihre Zeit vorbei sei. Es verbreitete sich das Gerücht, ihre Stadt sei dem Erdboden gleich gemacht worden und mit ihr seien die meisten Anbeter ums Leben gekommen. Die Verbliebenen versuchten ihren Einfluss zu halten, doch innerhalb weniger Jahre waren sie aus den Städten vertrieben. Seither versucht die dezimierte Priesterschaft, sich wieder zu formieren. Ein großes Machtvakuum war entstanden. Lediglich der Handel florierte wie eh und je. Erst einige Jahre später sollten diejenigen in Erscheinung treten, die wussten, wie es zu diesem plötzlichen Ende gekommen war: Die 'Kinder L’Hoks'.

Die Magierzirkel

Seit dem Verschwinden der Anbeter des Nichts wittern jedoch noch andere ihre Gelegenheit Einfluss zu erlangen. Eine kleine Gruppe von Menschen, die nur in Verstecken oder unter Geheimhaltung ihren Forschungen nachgegangen war. Den Magierzirkeln sagt man nach, dass sie das meiste Geheimwissen der Sarlann überliefert hätten. Ihr Ziel sei aber, die letzten Überreste dieses Volkes, vor allem aber die Artefakte, zu tilgen, um eine neue Zeit anbrechen zu lassen. Warum? Wir haben ja schon davon berichtet, dass einige Gelehrte auf den grundlegenden Widerspruch zwischen der Zauberkunst der Magier und der Wirkungsweise der magischen Artefakte hingewiesen haben. So behindert Magie von der einen Form die Entfaltung der anderen. Das hängt in einzelnen Situationen jeweils davon ab, ob das Artefakt oder der Magier mächtiger ist. Kein Wunder also, dass die Magierzirkel ihre Gegenkraft überwinden wollen. Wohingegen die Artefaktmagie von der richtigen Bedienung der Gegenstände abhängt, streben die Magierzirkeln in langen Studien nach tiefen Einsichten.

In einem guten Ruf standen sie jedoch nie. Abgesehen davon, dass viele in den Grenzmarken gar nicht an Magier glauben, stehen sie immer im Verdacht Intrigen zu spinnen und mit heimlichen magischen Methoden wichtige Persönlichkeiten zu kontrollieren. Zweifelsohne haben diese Vorwürfe einen wahren Kern, doch jemandem vorzuwerfen ein Magier zu sein, dient oft nur dazu einen unliebsamen Gegner lynchen zu lassen. Unter der Ägide der Anbeter des 'Manifestierten Nichts' wurden sie sogar systematisch verfolgt. Wenn Magier nicht selbst zu Priestern des Nichts wurden (was ihnen oft eine vorzügliche Stellung erlaubte), war ihnen der Tod sicher.

Es wird berichtet, dass tatsächlich einige durch 'Nichtser' gefangene Magier den schnellen Tod wählten. Wie war das möglich? Auch dies hängt mit dem Widerstreit der Magieformen zusammen. Dieser hinderte die Priester des Nichts zwar nicht daran, beide zu ihrem Vorteil einzusetzen, da es ihnen unvorstellbare Möglichkeiten gab, doch der Preis dafür war hoch. Für jemanden, der häufig mit beidem in Berührung kommt, sind die Tage gezählt. Es fängt mit gelegentlichen leichten Schmerzen an verschiedenen Körperteilen an, irgendwann wird man kränklich und verendet letztlich unter höllischen Qualen. Manch einer vermutet darin auch eine Ursache für den Zusammenbruch der 'Nichtser'.

Nach dem Zusammenbruch hatten die Magierzirkel daher zunächst leichtes Spiel, es waren jedoch zu wenige um die Herrschafts-Nachfolge des 'Manifestierten Nichts' anzutreten. Man vermutet, dass es mehrere Grade unter den Magiern gibt: Lehrlinge, Gesellen, Meister und Großmeister. Da die Meister anscheinend nur in losem Kontakt stehen, der lediglich durch 'wandernde Gesellen' hergestellt wird, waren sie nicht sehr schlagkräftig organisiert. Daher wurden sie von einer Bewegung mit wesentlich mehr Zulauf überholt, die inzwischen auch mit der Magier-Hatz anfängt, obwohl sie auch Magie einsetzt… aber natürlich nur 'gute Magie':

Die L’Hokisten

Hiermit schließt sich der Kreis - wir kommen in der Gegenwart an, in der die meisten Menschen zu Dienern L’Hoks geworden sind und die Ausbreitung des Glaubens so schnell fortschreitet, wie nie zuvor.

„L’Hok ist der Allumfassende, seine Gebote regieren die Grenzmarken und seine Priester führen seinen Willen aus. Seine Lehren bilden die moralische, geistige und gesetzliche Grundlage der Grenzmarken. Überall findet man seine Tempel, die von Tempelkriegern bewacht werden. L'Hoks Priester sind die Gesetzgeber, Richter, geistigen Oberhäupter und weltlichen Herrscher der Städte. Ihr Wort ist Gesetz und ein Verstoß dagegen Frevel an L'Hok. Alle denkenden Wesen der Grenzmarken haben ihm Ehrerbietung entgegen zu bringen. Die Führer der Völker sind jedoch die Menschen, die die Lehren L’Hoks verbreiten. Jene, die L'Hok nicht folgen, geben sich als Anhänger des Manifestierte Nichts zu erkennen, und müssen rigoros verfolgt werden. Niemand darf die elf Sünden begehen, da sie eine erneute Manifestation des Nichts befördern. Diese sind: Chaos, Unzucht, Habgier, Neid, Zweifel, Bosheit, Argwohn, Zwietracht und Mord, sowie die beiden unbeschriebenen Sünden. L'Hok ist der letzte der Sarlann, der wahren Götter. Er ist der letzte Beschützer, der die Grenzmarken vor der Manifestierung des Nichts rettete, und dies auch wieder tun wird, wenn seine Gebote befolgt werden, die da sind:

  • L'Hok ist der einzige Gott
  • Den Priestern des L'Hok ist bedingungsloser Gehorsam zu leisten
  • Alle gute Magie geht von L'Hok aus
  • Wer L'Hok dient, erreicht die Erfüllung im Jenseits
  • Die Lehren des L'Hok sind unter allen denkenden Wesen zu verbreiten
  • Die Anhänger des L'Hok sollen in Frieden und Eintracht miteinander leben, auf dass sich ihre Zahl nicht dezimiere
  • Die elf Sünden sind die Quelle des Manifestierte Nichts, das man auf keinen Fall anbeten darf, denn seine Wiederkehr ist der Untergang der Grenzmarken
  • Sünden können nicht vergeben werden"

(Aus den heiligen Schriften der Priesterschaft des L’Hok)

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