Weltbeschreibung (Sarlann)
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Der Hohepriester von Selgalant hebt die Arme um den
versammelten Gläubigen auf dem Platz vor dem Tempel Ruhe zu
gebieten. Unterwürfig verstummt die Menschenmenge und verneigt
sich. „Der Segen L’Hoks sei mit Euch. Er wird die Wiederkehr des
'Manifestierten Nichts' verhindern und die Menschen zu den
Herrschern der Grenzmarken machen.“ Es ist der elfte Tag im
Monat der Zwietracht, der einzige Tag im Jahr, an dem alle außer
den Menschen – denn nur die Menschen zählen zu den 'Kinder
L’Hoks' – in ihren Häusern bleiben. Das gilt selbst für Angehörige
der mächtigen Tibboh-Mafia, jenen kleinen, großfüßigen Leuten,
die seit langem die Geschicke der Stadt lenken. Doch wie lange
wird das noch so bleiben? Den katzenartigen Rahjinn wird bereits
gedroht, den Schutz der Stadtmauer verlassen zu müssen, und nur
noch als Sklaven geduldet zu werden. Gleiches droht den Kroxen:
gedrungene, hässliche Humanoide mit meist schuppiger Haut.
In seiner Rede kündigt der Hohepriester an weitere Missionare und Helden auszusenden, um den Glauben an L’Hok unter allen Menschen der Grenzmarken, sei es an der Küste, im Gebirge oder in der 'Großen Wüste', zu verbreiten. Neue Siedlungen sollen an deren Rand oder bei den Oasen gegründet und erweitert werden, wie etwa der wichtige Handelsplatz Tumleh. Dort herrschen bislang die Rahjinn-Clans, die die Karawanenrouten und das Geheimnis der Zucht von Wüstenläufern kennen. Daher haben sie das Monopol über den Fernhandel, denn mit den reptilienartigen Laufvögeln können sie die Tausende von Kilometern durch die Wüste schneller zurücklegen als jeder andere. Noch streiten die Tibbohs und die Katzenartigen um ihren Einfluss auf die Handelsrouten, doch eines Tages könnte sich das ändern.
Die Leute hören andächtig zu. Die Einen aus Angst vor den Priestern, die Anderen aus Hass auf die Rahjinn und Kroxe. Wieder andere lockt die Gier nach Geld und Macht, wenn sich die 'Kinder L’Hoks' über die Grenzmarken ausbreiten. Einmal im Jahr ist die Stadt überfüllt, wenn sich die Gläubigen versammeln. Eigentlich sind die Grenzmarken eher dünn besiedelt. Selgalant ist mit seinen etwa zehntausend Einwohnern mit Abstand die größte Stadt des Subkontinents. Wenn es darum geht neue Missionspläne zu schmieden, das 'Manifestierte Nichts' zu bekämpfen oder einfach nur den Befehlen der Priester zu gehorchen (und den eigenen Anteil an der von ihnen versprochenen Macht zu sichern) kommen jedoch noch mehr Menschen aus weitem Umkreis mit ihren Saurophanten und Flugdrachen, aber auch Schiffen angereist. In diesen Tagen erlebt das Nachtleben der Hafenstadt einen Aufschwung. Die Gasthäuser, Kneipen und Betelstuben sind überfüllt, Schnaps fließt in Strömen und auch so manche andere Droge wird gekostet.
Bislang haben sich die L’Hokisten recht gut mit den Tibbohs arrangiert. Diese beherrschen seit eh und je die Geschäfte an der Küste, müssen inzwischen aber akzeptieren, dass die Glaubensbewegung der Menschen erstarkt. Wie konnte es dazu kommen?
Verschaffen wir uns zunächst einen groben Überblick über die Welt.